Seit Mai 2014 öffnet das Wiehler Repair Café jeweils am zweiten Samstag im Monat. Über 20 Expert_innen und Helfer_innen bringen sich regelmäßig ehrenamtlich ein. Durch den Einsatz von Fachkenntnis bewahren Reparateure defekte Elektro- und Haushaltsgeräte, Kleidungsstücken, Kleinmöbel, Fahrräder oder Gartengeräten vor dem Weg in die Mülltonne. Weitere Helfer_innen sorgen bei der Anmeldung und an der Theke für eine angenehme Atmosphäre. So können die „Kunden“ mit Kaffee und Kuchen eventuelle Wartezeiten gut überbrücken.
Den Einsatz zur Müllvermeidung und langfristigen Nutzung von Konsumgütern verstehen wir als einen zumindest kleinen Beitrag zum Erhalt einer lebenswerten Welt für künftige Generationen. Jährlich müssen in Deutschland zum Beispiel etwa 1 Million Tonnen Elektroschrott entsorgt werden. Mit nur 1,3 Prozent Anteil an der Weltbevölkerung sind die Deutschen für 2,7 Prozent des weltweiten Elektroschrotts verantwortlich. Fast 90 Prozent davon werden illegal gehandelt oder entsorgt“, rechnet das „Netzwerk Reparaturinitiativen“ vor.
Entstanden ist das Wiehler Repair Café aus der BürgerInneninitiative Oberberg Süd für den Atomausstieg und die Energeriewende, die sich auch für einen nachhaltigen Lebensstil einsetzt. Die Stadt Wiehl stellt dem Repair Café die Räume des Kinder und Jugendzentrums (KinJu) zur Verfügung. Weltweit gibt es 1150 Repair Cafés in 29 Ländern, etwa 200 davon in Deutschland.
Die Idee stammt von Martine Postma, die 2009 das erste Repair Café in Amsterdam eröffnete. Aufgrund des großen Erfolges gründete sie 2010 die Stiftung „Stichting Repair Café“.